Ablauf der Nachsorge

Der Ablauf der Nachsorge richtet sich nach dem Krankheitsstadium nach Abschluss der ersten Behandlung sowie nach dem individuellen Behandlungsverlauf. Das Risiko für ein Rezidiv ist statistisch gesehen in den ersten zwei Jahren am höchsten, danach sinkt es langsam. In der Regel sind Rückfälle bei erfolgreich therapiertem Darmkrebs eher selten. Nach fünf Jahren oder später ist das Risiko, einen Rückfall zu erleiden, sehr gering, wenngleich nicht ausgeschlossen.
Bei fortgeschrittenem Darmkrebsstadium soll mit der Nachsorge der weitere Verlauf der Erkrankung im Auge behalten werden, um sofort reagieren zu können, falls notwendig. In den Fällen, wo der Tumor vollständig entfernt werden konnte, soll ein mögliches Rezidiv frühzeitig erkannt werden.

Bei der Nachsorge wird auf alle Möglichkeiten eines Rezidivs geachtet:

Lokalrezidiv: Ein Tumor, der an der gleichen Stelle nachwächst wie der erste. Dies kommt bei Dickdarmkrebs selten vor, bei Mastdarmkrebs hingegen ist es eher möglich, dass bei der schwierigen Operation nicht alle Krebszellen entfernt werden konnten.

Zweittumor: Eigenständige Tumorerkrankung, die an einer anderen Stelle des Darms entsteht und mit dem ursprünglichen Darmtumor nicht unbedingt in Zusammenhang steht.

Metastasen: Metastasen (Tochtergeschwülste) können sich bilden, wenn Krebszellen sich vom Tumor gelöst haben und mit Blut oder Lymphflüssigkeit in andere Bereiche des Körpers gelangen. Bei Darmkrebs entstehen Metastasen am ehesten in Leber oder Lunge und sind bei einem Teil der Patienten behandelbar.

Der Tumormarker CEA (carcinoembryonales Antigen) kann in der Nachsorge wichtige Hinweise auf ein Rezidiv oder Metastasen geben, wenngleich ein hoher CEA-Wert nicht in jedem Fall Darmkrebs bedeutet, da dieser Wert auch von gesunden Darmzellen, bei gutartigen Erkrankungen und nach Darmspiegelungen verstärkt gebildet wird, andererseits nicht jeder Darmkrebs CEA in hohem Maße produziert. Dennoch ist ein steigender CEA-Wert immer ein Hinweis, dem nachgegangen werden muss.

Wie bei der Früherkennung, so gilt auch bei der Nachsorge: Je früher entdeckt, desto besser die Heilungsaussichten!