Metastasenbehandlung

Hat ein Darmkrebs Metastasen (Tochtergeschwülste) gebildet, befindet er sich bereits in einem fortgeschrittenen Stadium, in dem aber auch bei einem Teil der Patienten eine Heilung möglich ist.

Der häufigste Ort für Metastasen eines Darmkrebses stellt die Leber dar. Weitere Metastasierungsorte sind die Lunge, das Gehirn und Knochenmark.

  • Metastasen-Operation
    Die chirurgische komplette Entfernung von Leber- und/oder Lungenmetastasen stellt dabei die einzige Therapie dar, die zu einer Heilung führen kann. Selbst wenn sich nach der Operation neue Metastasen in Leber oder Lunge bilden, ist eine zweite Operation und auch Heilung möglich.
  • Chemotherapie
    Ist eine Operation, z.B. aufgrund der hohen Anzahl und der Lage der Metastasen, nicht möglich, kann eine Chemotherapie angewandt werden: Bei der systemischen Chemotherapie werden die zytostatischen Medikamente in eine Vene am Arm injiziert, bei der regionalen Chemotherapie über einen Katheter direkt in die Leberarterie (Leber-Portsystem). Schließlich gibt es noch die neoadjuvante Chemotherapie, mit dem Ziel, die Metastasen vor der Operation zu verkleinern und anschließend herauszuoperieren. Die Chemotherapie wird ebenfalls bei inoperablen Lungenmetastasen eingesetzt.
  • Selektive Interne Radiotherapie (SIRT)
    Bei der SIRT handelt es sich um eine relativ neue Methode, deren Stellenwert erst noch durch wissenschaftliche Untersuchungen genau geprüft werden muss. Es werden über einen Katheter kleine radioaktive Partikel in die Leberarterie gespült, wodurch einerseits eine Embolie in den Blutgefäßen der Metastase bewirkt und andererseits die Metastase selbst durch die Bestrahlung deutlich verkleinert wird. Eine vollständige Heilung ist allerdings nicht möglich.
  • Radiofrequenztherapie
    Bei dieser Therapieform wird eine Nadel-Elektrode in die Mitte einer Metastase geschoben. Das daraufhin mit Wechselstrom behandelte und durch die Wärme verschmorte Tumorgewebe kann im günstigsten Fall völlig zerstört werden, allerdings kommt es relativ häufig zu einem erneuten Tumorwachstum an der gleichen Stelle.
  • Behandlung bei Hirnmetastasen
    Metastasen im Gehirn bedeuten ein fortgeschrittenes Krankheitsstadium. Lässt der Untersuchungsbefund und der Allgemeinzustand des Patienten eine Operation zu, wird auch hier eine solche durchgeführt. Falls dies nicht möglich ist, kann eine Strahlentherapie eingesetzt werden.
  • Behandlung bei Knochenmetastasen
    Metastasen in den Knochen bzw. im Knochenmark bedeuten ebenfalls ein sehr fortgeschrittenes Krankheitsstadium, das mit Chemotherapie und evtl. auch mit Strahlentherapie behandelt wird.