Klinische Studien

Die medizinische Forschung beschäftigt sich in klinischen Studien mit diversen neuen Therapiemöglichkeiten. Da diese Studien sehr viel Erfahrung voraussetzen, werden sie in der Regel nur an Universitätskliniken oder in Tumorzentren durchgeführt. Die Studien finden in aufeinander aufbauenden Phasen statt:

Phase I: In dieser ersten Phase nehmen meist nur sehr wenige Patienten teil, um ein neues Medikament zu testen, das bisher nur im Labor und an Tieren erprobt wurde. Die Patienten, die in dieser frühen Phase an einer Studie teilnehmen, haben meist keine andere Therapiemöglichkeit mehr, sodass die Erprobung einer neuen Therapie für sie eine Chance für die Bekämpfung ihrer Krebserkrankung beinhaltet.

Phase II: In dieser zweiten Phase nehmen bereits mehrere hundert Patienten teil. Die neue Behandlungsform oder das neue Medikament sollen weiter erprobt werden, insbesondere auch im Hinblick auf die Verträglichkeit. Die Ergebnisse nach Abschluss dieser Phase entscheiden darüber, ob die Untersuchungen zu dem Medikament in einer nächsten Phase weitergeführt werden oder nicht. Falls sich ein neues Medikament bereits in Phase II als wirksam erweist, wo bisher noch keine anderweitige Therapie bekannt war, kann es auch schon zu diesem Zeitpunkt zugelassen werden.

Phase III: In dieser dritten Phase nehmen bis zu mehreren tausend Patienten teil. Die neue Therapie soll im Vergleich zu bisherigen Therapien noch weiter untersucht und beurteilt werden. Die Zulassung eines neuen Medikamentes wird bei Vorliegen entsprechender Ergebnisse oft nach Beendigung der Phase III erteilt.

Phase IV: Diese vierte Phase findet nach der Zulassung eines Medikamentes statt, um die Behandlung damit weiter zu überprüfen und abzusichern.

Bevor eine Studie jedoch überhaupt starten kann, müssen sehr aufwändige Vorkehrungen getroffen werden. Nur ein studienerfahrener Arzt darf die Studie leiten, ein strenges Studienprotokoll legt die Richtlinien für die klinische Studie fest, und vor Beginn der Studie muss die Ethikkommission der Universität die Durchführung genehmigen. Diese Ethikkommission setzt sich aus Wissenschaftlern, Ärzten, Vertretern der Kirchen und weiteren verantwortungsbewussten Personen zusammen. Der Schutz der Teilnehmer hat immer oberste Priorität, sodass persönlicher Datenschutz und ärztliche Schweigepflicht immer gewährleistet sind. Nachdem alle Fragen vorab besprochen wurden, muss der Teilnehmer eine Patienten-Einverständniserklärung unterzeichnen, hat jedoch auch später immer die Möglichkeit, aus der laufenden Studie, auch ohne Angabe von Gründen, wieder auszusteigen. Nimmt er an der Studie teil, kann er von einer bestmöglichen und aufwändigen Versorgung nach hohen internationalen Standards ausgehen.

In der Regel wird die Hälfte der Studienteilnehmer der Studiengruppe zugeteilt, die andere Hälfte der Kontrollgruppe. Die Zuteilung geschieht nach dem Zufallsprinzip per Los. Die Medikamente beider Gruppen sind neutral verpackt. Wissen weder Patient noch Arzt, welcher Behandlungsgruppe der Patient zugeteilt wurde, nennt man die Studie doppelblind, weiß nur der Patient nicht, zu welcher Gruppe er gehört, nennt man dies einfachblind

Auf der Seite der Felix Burda Stiftung finden sich diverse Links zu aktuell laufenden Studien zu Darmkrebs.

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