Ursachen und Risikofaktoren

Während in den Entwicklungsländern Darmkrebs eher selten vorkommt, zählt dieser in den westlichen Industrienationen zu den häufigsten Krebserkrankungen. Sowohl bei Männern als auch bei Frauen in Deutschland ist das kolorektale Karzinom die jeweils zweithäufigste Krebsart, zusammengenommen ist Darmkrebs damit die häufigste Krebserkrankung in Deutschland.

Die Genveränderungen, die der Krebsentstehung vorausgehen, können durch äußere Einflüsse verursacht werden, „zufällig“ durch Fehler bei der Zellteilung entstehen oder aber vererbt werden. Während sich die zufälligen und die geerbten Veränderungen nicht aktiv verhindern lassen, kann der persönliche Lebensstil durchaus das Risiko von Darmkrebs senken. Um dieses Risiko möglichst gering zu halten, empfiehlt sich außer der Nutzung der Früherkennungsmaßnahmen vor allem auch ein gesunder Lebensstil mit bewusster Ernährung und Vermeidung der Risikofaktoren.

  • Ernährung: Eine zu hohe Kalorienaufnahme mit zu viel Fett, rotem Fleisch (Schwein, Rind, Lamm, Wild), Geräuchertem oder Gepökeltem, Wurstwaren und Zucker auf der einen Seite und zu wenig pflanzliche Nahrung, Gemüse, Obst und Ballaststoffe auf der anderen Seite erhöht nachweislich das Risiko für Darmkrebs.
    Gemüse und Obst, Fisch, Eier und Geflügel, Pflanzenöle, Milch und Milchprodukte, Vollkornprodukte, Nüsse und Hülsenfrüchte sollten regelmäßiger Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung sein.
      Hier können Sie sich über eine gesunde und ausgewogene Ernährung genauer informieren: Felix Burda StiftungDeutsche Gesellschaft für Ernährung sowie Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e.V. (GfBK e.V.)
  • Übergewicht ist die Folge dauernder Überernährung und mangelnder Bewegung und gilt als einer der größten Risikofaktoren für Darmkrebs und vieler anderer Erkrankungen und Krebsarten.
  • Bewegungsmangel: Regelmäßige Bewegung hilft das Risiko gegen viele Krankheiten einschließlich Darmkrebs zu senken. Es reicht hierbei durchaus, körperliche Aktivität in den Alltag einzubauen. In wissenschaftlichen Studien wurde nachgewiesen, dass täglich 30 bis 60 Minuten Bewegung das Risiko für Darmkrebs senken.
  • Rauchen. Oft nicht bekannt: Tabak erhöht nicht nur das Risiko für Herzinfarkt und Lungenkrebs, sondern auch für Darmkrebs.
  • Alkohol hat einen eindeutig nachgewiesenen negativen Einfluss auf das Darmkrebsrisiko.
  • Genetisches / familiäres Risiko

    Erblicher Darmkrebs: Bei diesen sehr seltenen Darmkrebsformen (z.B. FAP und HNPCC) sind die Genveränderungen bekannt und nachweisbar. Die Betroffenen sind meistens noch jung.
    Familiäre Häufung: Eine familiäre Häufung von Darmkrebserkrankungen kann auch ohne das Vorliegen einer bekannten erblichen Darmkrebserkrankung bestehen. Die Ursachen sind hier nicht eindeutig zu identifizieren. Es bleibt unklar, ob das erhöhte Risiko in gemeinsamen Erbanlagen oder in einem gemeinsamen Lebensstil liegt. In jedem Fall ist hier die Früherkennung bereits in jungen Jahren äußerst wichtig.

    Es gibt spezielle Zentren, an die sich Betroffene wenden können:
    »Deutsche Krebshilfe - Zentren für familiären Darmkrebs
    »Verbundprojekt „Familiärer Darmkrebs“
    »Suchfunktion für humangenetische Beratungsstellen in Ihrer Nähe
  • Chronisch entzündliche Darmerkrankungen zählen zu belegten Risikofaktoren für Darmkrebs.
    Colitis ulcerosa gilt als erheblicher Risikofaktor für Darmkrebs. Die Höhe des Risikos hängt vom Alter ab, in dem die ersten Symptome auftraten, sowie vom Schweregrad der Entzündung.
    Morbus Crohn
    scheint zwar das Risiko für Darmkrebs zu erhöhen, allerdings erlauben hier unterschiedliche Studienergebnisse keine gesicherten Schlüsse.
  • Diabetes mellitus Typ 2. Bei Erkrankung an Diabetes mellitus Typ 2 hat der Betroffene ein etwa dreifach höheres Risiko, an Darmkrebs zu erkranken.
  • Höheres Lebensalter: Mit fortschreitendem Alter steigt das Darmkrebsrisiko. Spätestens ab dem 50. Lebensjahr sollten Frauen und Männer an den Vorsorgeuntersuchungen teilnehmen.
  • Vitamintabletten und Nahrungsergänzungsmittel werden nicht empfohlen, sondern können sogar schädliche Auswirkungen haben. Die Aufnahme von Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen über die normale, ausgewogene Ernährung ist der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln klar vorzuziehen.

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